Zu den Personen, die trotz jüdischer „Rassenzugehörigkeit“ in der Zeit des Nationalsozialismus zunächst unter einem gewissen rechtlichen Schutz vor Verfolgung standen, zählten Juden in sogenannten „Mischehen“, die mit einem „arischen“ Partner verehelicht waren.[1]Nach der Definition der „Nürnberger Gesetze“ galten nicht nur Personen jüdischer Konfession zu den Juden, sondern entsprechend der nationalsozialistischen Rassedefinition auch deren … Weiterlesen […]
In der Friedrichsgaber Straße in Quickborn-Heide lebte ab Sommer 1930 der Chemiker Franz Kneip mit seiner Lebensgefährtin Hermine Harmsen. Kneip hatte hier ein Stück Land mit einer Holzbaracke der früheren Sprengstoffwerke gepachtet und versuchte mit der Herstellung und dem Vertrieb eines Heilmittels seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.[1]Stadt Quickborn / Fachbereich Einwohnerangelegenheiten, Meldearchiv. Landesarchiv Schleswig-Holstein (LASH), Abt. […]
Zu den lange Zeit in der Geschichtsforschung unberücksichtigten und vergessenen Leidtragenden der NS-Herrschaft gehörten auch diejenigen Personen, die weniger aufgrund ihrer aktiven Gegnerschaft gegenüber den Nationalsozialisten ins Visier der Verfolger gerieten, sondern wegen ihres nonkonformen Verhaltens, ihrer anderen Lebensweise oder ihres vermeintlichen oder realen Unwillens, sich in die „Volksgemeinschaft“ zu integrieren.[1]Ausführlich hierzu Penning, Jörg: „Wir […]
In Quickborn-Renzel waren insgesamt ca. zwölf französische Kriegsgefangene, ebenso viele polnische Zwangsarbeiter und acht polnische Zwangsarbeiterinnen im Arbeitseinsatz.[1]Schulchronik für Renzel, Eintragung 1941. Während die Polen zumeist bei den Bauern untergebracht waren, gab es für die Franzosen ein Sammellager in der Scheune des Landwirts August Storjohann.[2]Vgl. Degenhardt, Margarete u.a. (Hg.): Kriegsgefangenen-Arbeitskommando 1416. Ein vernachlässigtes und verdrängtes […]
Mit Kriegsausbruch erfolgte der Einsatz von Kriegsgefangenen in der deutschen Wirtschaft. Da ein gewisser Kontakt der ausländischen Arbeitskräfte zu der deutschen Bevölkerung nicht ausblieb, war die Reichsregierung darum bemüht, den Umgang mit diesen Gefangenen auf das Notwendigste zu beschränken. Dieses galt insbesondere für Frauen, dessen Ehemänner zum Kriegsdienst eingezogen waren. Der intime Verkehr mit ausländischen […]
Das Grundstück an der heutigen Kampstraße, Ecke Querstraße mit dem in der NS-Zeit in „Gustloffhaus“ umbenannten Gebäude hatte eine wechselhafte Geschichte. 1828 ging das Gelände auf dem damaligen Bültenkamp in den Besitz der Gemeinde Quickborn über, die hier, in einer gewissen Distanz zum damaligen Ortskern, für mittellose und erwerbsunfähige Personen ein „Armen-Werk- und Arbeitshaus“ errichtete, […]
Die ersten Suppen- oder Volksküchen entstanden bereits im 18. Jahrhundert in vielen europäischen Städten als öffentliche Einrichtungen und dienten der Essensausgabe an Bedürftige. Sie waren das Gegenstück zu den kirchlichen Armenspeisungen.[1]http://de.wikipedia.org/wiki/Suppenk%C3%BCche (Stand: 19.01.2014). Als Ende der 1920er Jahre in Quickborn die Arbeitslosigkeit und soziale Not deutlich zunahmen, wurde die Idee der Einrichtung einer Volksküche auch […]
In den letzten Kriegstagen am Nachmittag des 30. Aprils 1945 bzw. in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai 1945 kamen in Bilsen auf einem Bauernhof an der Reichsstraße die beiden russischen Zwangsarbeiter Marija Bondar und Iwan Ilgow gewaltsam ums Leben.[1]Ausführlich ist der Tathergang und die zeitgeschichtliche Zuordnung in dem Aufsatz von Gerhad […]
Geboren am 08.01.1864 in Westermarkelsdorf, Kr. Oldenburg. Inhaber einer Haarwäscherei[1]. Kommissarischer Bürgermeister der Stadt Uetersen ab 25.03.1933; davor Magistratsmitglied (= Stadtrat) und wieder ab 09.10.1933[2]. Gestorben am 15.02.1946 in Uetersen, zuletzt wohnhaft Tornescher Weg 65[3]. [1] Hand- und Adressbuch des Kreises Pinneberg 1903, S. 521; gefunden bei Metasuche auf http://meta.genealogy.net im Jan. […]
Frühes Leben Hermann Dölling wurde am wurde am 6. Mai 1897 in Prisdorf geboren.[1] Zwischen 1903 und 1912 besuchte er die dortige Volksschule, anschließend machte er eine Ausbildung beim Landratsamt und beim „Kreisausschuß“ in Pinneberg. Die Tätigkeit bei der Kreisverwaltung begann Dölling am 1. April 1912, unmittelbar nach Abschluss der Volksschule mit nicht einmal 15 […]