Seit Ende 1934 stand dieses Haus der NSDAP-Ortsgruppe als „Parteihaus“ zur Verfügung. Die Namen der Ortsgruppenleiter zwischen 1933 bis 1945 sind bekannt. Im Gebäude waren auch Dienststellen der Partei untergebracht. Die Ortsgruppenleiter Gramkow und Schröter haben hier auch gewohnt.
Der Ortsgruppenleiter wird bei BUBBE als „Hoheitsträger“ bezeichnet. Wer hatte nun das Sagen in der Stadt?
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierte hier für 41 Jahre eine Privatschule, die von Lehrer Schultz begründet wurde.
Das Haus wurde Ende 1934 der NSDAP-Ortsgruppe als „Parteihaus“ durch die Stadt zur Verfügung gestellt. „… Das Gebäude des ehemaligen Rammschen Institus und des späteren Sanatoriums, das auch in städtischen Besitz gelangt war, wurde der NSDAP als Parteihaus zur Verfügung gestellt und am 15. Dezember des Jahres (1934 – d. Verf.) feierlich eingeweiht. …“[1]
Die Ortsgruppe wurde im Sept. 1930 von 9 Mitgliedern (= Parteigenossen) gegründet[2]; 1939 hatte sie 570 Mitglieder, davon waren 60 Politische Leiter.[3]
Ortsgruppenleiter waren:
Neben der Ortsgruppenleitung waren hier auch andere Dienststellen der NSDAP untergebracht:[4]
Ortgruppenleitung Uetersen, Moltkestr. 4, Ruf 544.
Ortsamtsleitung der NS-Volkswohlfahrt, Moltkestr. 4, Ruf 342.
Ortsamtswaltung der DAF und KdF, Moltkestr. 4, Ruf 363.
Ortsbauernführer, Deichstr. 5.
Ortshandwerkerführer, Seminarstr. 30, Ruf 657.
Zusammenfassung:
Das Haus hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Der Name „Braunes Haus“ ist noch in der Bevölkerung präsent. Hinsichtlich der Ortsgruppenleiter besteht noch Forschungsinteresse und Forschungsbedarf.
Erhard Vogt, Juni 2018
[1] H.F. Bubbe, Heimatbuch Uetersen Band II, Uetersen 1939, S. 144
[2] „Zur Gründung der Ortsgruppe der NSDAP kam es im September 1930 durch den organisatorischen Zusammenschluss von 9 Mitgliedern.“ (Führer durch die Stadt der Rosen, Uetersen 1939, S. 8)
[3] Vgl. Führer durch die Stadt der Rosen, Uetersen 1939, S. 8
[4] 1939 „.. gehören der Ortsgruppe Uetersen etwa 570 Parteigenossen an; der Ortsgruppenstab setzt sich aus etwa 60 Politischen Leitern zusammen.“ ( Führer durch die Stadt der Rosen, Uetersen 1939, S. 26)