KPD-Reichstagsabgeordneter Reinhold Jürgensen vor 90 Jahren ermordet – Kundgebung am 20.12. in Elmshorn

Vor 90 Jahren wurde Reinhold Jürgensen, der KPD Reichstagsabgeordnete aus Elmshorn, kurz nach seiner Verhaftung am 20. Dezember 1934 ermordet.

Er war von Beruf Elektriker, 36 Jahre alt. Er hinterließ eine Frau und eine 12jährige Tochter.

Er war seit 1922 Mitglied der KPD und von 1919 an Mitglied im DMV (Metallarbeiterverband). Er war Kreisdeputierter 1924-26 und Stadtverordneter 1924- 33.

Nach einem Bericht von Hermann Göck heißt es in dem Buch “Die Freiheit lebt“ : Reinhold Jürgensen, der ehemalige Reichstagsabgeordnete aus Elmshorn, wurde vor seinem Abtransport nach Hamburg aufgefordert, vor seinen Kameraden und den Nazis die Internationale zu singen. Reinhold Jürgensen lehnte ab mit den Worten: `Auf euren Befehl singe ich sie nicht!´. Sie hatten eine ungeheure Wut auf ihn. Er wurde bestialisch gefoltert! Am 20. Dezember 1934 wurde Reinhold Jürgensen im Konzentrationslager Fuhlsbüttel (Ko La Fu) ermordet! SS und Gestapo teilten einen angeblichen Selbstmord mit. Die Leiche durften die Angehörigen nicht sehen.“

Aus diesem Anlaß will der AK Reinhold-Jürgensen-Platz am 20.12.24 eine Kundgebung auf dem Reinhold- Jürgensen- Platz ab 16 bis 17.30 Uhr veranstalten. Geplant sind Wortbeiträge, kulturelle Beiträge und Darstellungen zum Thema. Der AK lädt dazu alle Bürgerinnen und Bürger ein, die diese antifaschistische Kundgebung unterstützen wollen.

Das historische Ereignis wird mit dem aktuell notwendigen Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und Faschismus verbunden.

Die im Februar stattfindenden Bundestagswahlen sind Anlaß gegen die AfD und gegen jede Form von Faschismus zu protestieren. Faschismus ist keine Meinung sondern ein Verbrechen!

 

Verantwortlich: Heinz Stehr Langenmoor 48 25335 Elmshorn. Hier finden Sie das Einladungsblatt

Für Reinhold Jürgensen wurde der erste Stolperstein in Elmshorn unter großer Anteilnahme 2007 in der Morthorstraße 14 gelegt. Die Spur finden Sie hier.

Auf Beschluss des Kulturausschusses wurde 1986 der Reinhold-Jürgensen-Platz an der Ollnsstraße/Ecke Eichstraße benannt. Das dazu gehörige Denkmal wurde nach Anregung des Antifaschistischen Bündnisses im Dezember 1988 fertiggestellt und eingeweiht. Die Ollnsstraße war eine Straße des antifaschistischen Widerstandes. Der Gedenkstein erinnert an den dort wohnhaften Johannes  Offenborn, Leiter der KPD Elmshorn, und an die Verhaftungswelle, in derem Verlauf  261 Männer und Frauen aus Elmshorn und Umgebung 1935 und 1936 verurteilt wurden. Die Spur dazu finden Sie hier.