Hermann Neuenburg (*1883), Kohlenhändler – gewählter Stadtvertreter und Stadtrat, von den Nazis beurlaubt, ausgeschlossen und verfolgt

Schreiben des Magistrats der Stadt Uetersen vom 07.08.1933
25. März 1933
Kleiner Sand 97, Uetersen

Geboren am 21.03.1883 in Uetersen.

Stadtverordneter, später auch Stadtrat. Seit 1930 Beigeordneter; am 25.03.1933 auf Weisung des Regierungspräsidenten in Schleswig vom Landrat beurlaubt.[1] Am 12.03.1933 gewählter Stadtverordneter für die SPD[2]; wurde am 30.03. in das Amt eingeführt.

„Wenige Tage nach dem Verbot der SPD im Juni 1933 wurden am 24. Juni Hermann Neuenburg, zahlreiche SPD-Stadtverordnete aus Uetersen und wichtige Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre verhaftet und in ein Konzentrationslager gesperrt …“[3] Vom 26.06. bis 03.07.1933 war er im Lager Glückstadt inhaftiert.[4]

Durch die „Verordnung zur Sicherung der Staatsführung“ vom 07.07.1933 (RGBl. S. 462) ist die Zuteilung von Sitzen auf Wahlvorschläge der SPD für die Vertretungskörperschaften für unwirksam erklärt worden.[5] Mit Schreiben vom 07.08.1933 teilte der Magistrat ihm mit, dass das Mandat als Stadtverordneter erloschen sei.

 

[1] Vgl. H.E. Wolf, Zur nationalsozialistischen Machtergreifung in der Stadt Uetersen – vorläufiger Bericht, Uetersen 1979, S. 13

[2] Vgl. Uetersener Nachrichten vom 14.03.1933

[3] F. Bringmann/H. Diercks, Die Freiheit lebt, Frankfurt a.M. 1983, S. 40

[4] Vgl. ebda., S. 123

[5] Vgl. Schreiben des Magistrats der Stadt Uetersen vom 07.08.1933.

Veröffentlicht von Erhard Vogt am

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