Geboren am 16. Januar 1892 in Uetersen; Eltern: Ferdinand Bauth (1864-1946) und Rosa Bauth, geb. Sorgenfrei (1869-1942).
Stadtverordneter(= Stadtvertreter) des Wahlvorschlages „Gerechtigkeit und Wahrheit“, gewählt am 17. November 1929. Die Vertreter dieses Wahlvorschlags „… waren zur Hauptsache die Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung …“[1] Schreiben des Magistrats vom 30. Mai 1933 an den Landrat.
Willy Bauth ist bereits am 1. März 1929 in die NSDAP eingetreten (Mitglieds-Nr. 119404)[2] Vgl. Karte Nr. 868 im Kasten 1860 der NSDAP-Mitgliederkartei im Bundesarchiv Berlin – R 9361-IX Kartei. , am 1. April 1930 ist er jedoch wieder ausgetreten. Sein Wiedereintritt in die NSDAP datiert vom 1. Februar 1932[3] Vgl. ebda.
Im März 1933 steht er nicht auf der Liste „Nationaler Zusammenschluss“.
Belastendes wird im Juli 1946 von einem Mitglied des Örtlichen Entnazifizierungsausschusses (ÖEA) vorgetragen: „Bauth ist als altes und aggressives Mitglied der NSDAP in unserer Stadt bekannt.“[4] Antrag von Franz Kristen vom 23. Juli 1946 für die KPD, Bauth zu entnazifizieren, in: Entnazifizierungsakten Rathaus Nr. 54 im Stadtarchiv Uetersen.Er habe ausländische Arbeiter so schlecht behandelt, dass er sich 1945 in Schutzhaft begab[5] Vgl. ebda. . Der ÖEA hält Bauth am 23. Juli 1946 für „politisch nicht tragbar“ und bezeichnet ihn am 6. März 1947 als „Aktivist(en)“.
Entlastendes bescheinigt 1946 Bürgermeister Heinrich Wilckens: Er habe nie einen politisch unerfahrenen Menschen kennengelernt[6]. „Bauth ist durch seinen damaligen politischen Freund … mit dem damaligen Gauleiter Lohse zusammengeführt worden. Man hat dann von der Parteileitung her verstanden, Bauth um große Summen Geldes zu prellen.“[7] Das. 1933 habe er sich wiederholt für entlassene sozialdemokratische Arbeiter eingesetzt. 1934/35 habe es des öfteren Zusammenstöße zwischen Bauth und Parteifunktionären gegeben. In späteren Jahren habe er sich öffentlich nicht mehr politisch betätigt[8] Vgl. ebda.
Von der Militärregierung Deutschland (Britisches Kontrollgebiet) erfolgt im September 1947 die Einordnung in Kategorie III (= Minderbelastete); eine „Berufung als Betriebsführer (wird) abgelehnt“[9] Einreihungsbescheid der Militärregierung Deutschland (Britisches Kontrollgebiet) Gesch.-Nr. 312/G/76808 vom 27. September 1947 (vgl. Entnazifizierungsakten Rathaus Nr. 54).. Bereits im Juni 1948 wird Bauth vom Kreis Pinneberg in die Kategorie IV (= Mitläufer) eingestuft[10] Vgl. Schreiben des Kreises Pinneberg vom 1. Juni 1948 an die Stadt Uetersen, in: Entnazifizierungsakten Rathaus Nr. 54..
Verheiratet mit Martha, geb. N.N. (1893-1973); eine Tochter; gestorben am 30. Juni 1953.[11]Die personenbezogenen Daten stammen aus einer Recherche des Standesamtes Uetersen im Mai 2014.
Aktualisierung im Nov. 2023