Stolpersteine in Elmshorn: Wilhelm Peetz

Stolperstein Wilhelm Peetz (Foto: Birgit Hamborg StAE)
3. Oktober 1935
Klaus-Groth-Promenade 13, Elmshorn

Wilhelm (Otto) Peetz

geboren: 25.02.1892 (Gut) Birkenmoor

gestorben: 03.10.1935 „Krankenhaus Sögel“ – laut Akte!

Misshandelt und an den Folgen verstorben

KPD Mitglied

Verhaftungsgrund: „Vorbereitung zum Hochverrat“

Wilhelm Peetz war Mitglied der KPD und beteiligte sich aktiv am Antifaschistischen Widerstand in Elmshorn und Umgebung, so auch weiterhin im Jahre 1933, als die KPD auch in die Verbotsstrategie der NSDAP fiel.

Zur Vorbereitung auf die „Offenborn-Prozesse“ verhaftete die Hamburger Staatspolizei im Zeitraum vom 04. bis zum 18.Dezember 1934 bei Großrazzien im Raum Elmshorn und Umgebung ca. 220 KommunistInnen unter ihnen auch Wilhelm Peetz, welcher hin und wieder in der Klaus-Groth Promenade, bei seinem Bruder Hermann Peetz, Unterschlupf gefunden hat.

Zuerst wurde Wilhelm Peetz in eine Sammelstelle in Elmshorn inhaftiert, kurz darauf kam er in das Gefängnis KolaFu in Fuhlsbüttel Hamburg. Schlussendlich wurde er in das Konzentrationslager Esterwegen deportiert, welches im Zeitraum 1933/34 als „staatliches Konzentrationslager, von 1934-36 als „SS-Konzentrationslager“ und von 1937-1945 als „Strafgefangenlager“ galt.

Als im August 1935 die inhaftierten AntifaschistInnen aus Esterwegen in das Untersuchungsgefängnis nach Hamburg gebracht wurden und dort ihre Anklageschriften vom Generalstaatsanwalt beim Kammergericht Berlin (zuständig für alle Hochverrats-Verfahren) einsehen konnten, konnte Wilhelm Peetz nicht dorthin „transportiert“ werden, da er immer wieder durch die SS misshandelt wurde und aufgrund seiner Verletzungen nicht „transportfähig“ war.

Am 3.Oktober 1935 erlag Wilhelm Peetz seinen Verletzungen.

Eintragungen aus dem Sterberegister in Sögel besagen: „verstorben im Krankenhaus Sögel“. Diese Eintragungen wurden damals oft und gerne in die Akte „eingepflegt“.

Richtig ist:„Totgeschlagen im KZ Esterwegen“.

Literatur: Herbert Diercks, Fritz Bringmann „Die Freiheit lebt! Antifaschistischer Widerstand und Naziterror in Elmshorn und Umgebung 1933-1945

 

Paten des Stolpersteines für Wilhelm Peetz sind Stefan Peetz und die Antifaschistische Initiative Elmshorn

Inschrift:

HIER WOHNTE

WILHELM PEETZ

JG. 1892

VERHAFTET DEZ. 1934

KZ ESTERWEGEN

MISSHANDELT VON SS

TOT 3.10.1935

 

Eingestellt von: Rudi Arendt

 

 

Veröffentlicht von Rudi Arendt am

Kommentieren Sie den Beitrag

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert **

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Navigiere zu
Themen
  • Arbeitslager
  • Ereignis
  • Jugend
  • Nazi-Organisation
  • Person
  • Verfolgung
  • Widerstand
  • Alle Kategorien aktivieren