Ernst- Barlach- Geburtshaus Mühlenstraße 1
Hier wurde der Künstler und Dichter Ernst Barlach am 2. Januar 1870 geboren. Barlach, der „Friedenskünstler“ schuf Mahnmale gegen den Krieg. Deshalb wurden seine Werke von den Nazis als „entartet“ bezeichnet und aus Museen und Kirchen entfernt, darunter den an Käte Kollwitz erinnernden Domengel in Güstrow, eine Skulptur am Lübecker Dom und die trauernde Mutter mit Kind am Hamburger Rathausplatz. Nazi- Innenminister Frick bezeichnete die Werke des Künstlers als „ostisch“ und „minderrassiges Untermenschentum“ verherrlichend. Das Reichspropagandaministerium verbot Barlachs Werke, weil sie „die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ gefährdeten. Ein Teil seiner Werke wurde von den Nazis verramscht und ist nicht wieder aufgefunden worden.
Die Verfolgung durch die Nazis untergrub seine Gesundheit. Er starb am 24.10. 1938 in Ratzeburg, wo er auch begraben wurde.
Im Archiv des Barlach-Geburtshauses in Wedel befinden sich Briefe Barlachs, die belegen, dass er durchaus versucht hat, sich als Vertreter eines ’nordischen Expressionismus‘ den Nationalsozialisten anzudienen, bevor Alfred Rosenberg 1936 die naturalistische Ausrichtung zur Kulturideologie erhob. Werke Ernst Barlachs zeigte somit auch die von Goebbels initiierte Ausstellung ‚entartete Kunst‘ 1937 in München. Barlach hat seine letzten Lebensjahre in Güstrow verbracht, verstarb am 24.10.1938 in einer Klinik in Rostock und ist in Ratzeburg beigesetzt worden.