Zeitzeugen über die Volksküche in Quickborn

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Die Volksküche war für die sozial benachteiligte Bevölkerung eine wichtige soziale Einrichtung, auf die viele Bewohner angewiesen waren. Zwei Zeitzeugen, damals noch Kinder, erinnerten sich:

Da musste ich hin mit einem Krug, braun, aus Ton, glasiert mit zwei Henkeln. Da kam ein Deckel rauf. Von Henkel zu Henkel ein doppelter Bindfaden. Und dann musste ich damit hin, wo die Gemeinde war, und einen Topf voller dicker Nudeln holen oder so. Und wie Kinder denn mal so sind: ‚Oh, die holt sich schon wieder was aus der Volksküche.‘ Und ich habe mich geschämt.“

Zeitzeugengespräch mit Frau W., Quickborn 21.08.1994.

Da war ja die Gemeinde und da musste ich immer mit dem Essensgeschirr hin und das Essen holen. Da kann ich mich noch ganz gut dran erinnern. Und dann gab es da Gemüsesuppe in so einem Essgeschirr, wie man das früher hatte. Und dann haute die mir da, ich weiß nicht, zwei oder drei Stücke Sülze da rauf. Und wie ich denn Zuhause ankam, sagt meine Mutter zu mir: ‚Wo ist die Sülze?‘ Sag ich: ‚Das weiß ich nicht, die ist im Pott drin.‘ Da war die Sülze weg, da war sie aufgeweicht.

Zeitzeugengespräch mit Willi M., Pinneberg 22.08.1994.