Veranstaltung der KPD Quickborn zur Reichspräsidentenwahl

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Hamburger Volkszeitung, 08.03.1932:

Erfolgreiche Kundgebung in Quickborn – Arbeiterkorrespodenz 512 – Die Einwohner Quickborns waren am Mittwoch, 2. März, in großer Zahl zu einer Kundgebung bei Behnke erschienen, die somit ein voller Erfolg für die kommunistische Partei war. Die Kundgebung wurde eingeleitet durch Darbietungen der Musiksparte des Arbeitersportklubs Fichte, die mit großem Beifall aufgenommen wurde. Die Ansprache hielt der Vorsitzende des Erwerbslosenausschuß, Julius Stubbe. Er schilderte in vorzüglicher Weise die Widersprüche des heutigen Wirtschaftssystems und wies darauf hin, dass die Diktatur der Ausbeuter gegen die Arbeiterschaft noch schärfere Formen annehmen würde. So sollen z.B. die Unterstützungssätze und die Sozialleistungen noch mehr als bisher gesenkt werden. Er lenkte die Aufmerksamkeit der Anwesenden insbesondere auch auf dem imperialistischen Krieg im Fernen Osten, auf die akute Gefahr eines Interventionskrieges gegen die Sowjetunion, und betonte dabei, dass das Proletariat aller Länder mit allen Mitteln für die Verteidigung der Sowjetunion kämpfen müsse. Nachdem er noch zum Schluß in treffender Weise die Politik der Nazis und der übrigen, die Kandidatur der Bourgeoisie unterstützenden Parteien gekennzeichnet hatte, forderte er die Anwesenden auf, trotz aller Machenschaften der Hitler-Armee und der „eisernen“ Front für die Wahl des Genossen Ernst Thälmann einzutreten. Seine Ausführungen fanden reichen Beifall. Im zweiten Teil der Kundgebung fand eine Aufführung des Films „Panzerkreuzer Potemkin“ statt, der begeistert aufgenommen wurde. Nach einigen weiteren Musikstücken fand die eindrucksvolle Kundgebung ihr Ende.