„Stempelstelle“ Quickborn

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Hamburger Echo, 17.06.1932:

Quickborn. Eine unverständliche Maßnahme. Uns wird geschrieben: Die neue Anordnung des Arbeitsamtes Elmshorn, dass jetzt alle Erwerbslosen, die innerhalb der Fünf-Kilometer-Zone wohnen, wieder täglich zum Stempeln gehen sollen, hat große Erregung bei den hiervon betroffenen Arbeitslosen ausgelöst. Trotz der Aussichtslosigkeit, in Arbeit vermittelt zu werden, bei immer weiter abgebauten Unterstützungssätzen mutet man den Arbeitslosen auch noch zu, ihre kostbaren Stiefelsohlen abzunutzen. Daß diese unverständliche Maßnahme gerade in dieser Zeit getroffen wird, in der die Arbeitslosen ihren Torf für den Winter graben müssen, hat den größten Unwillen hervorgerufen. Die Arbeitslosen erwarten deshalb eine Rückgängigmachung der täglichen Stempelkontrolle.