NSDAP-Veranstaltung zum 9. November in Quickborn

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Pinneberger Tageblatt, 12.11.1934

Am 9. November hatte der ganze Ort halbstock geflaggt. Am Ehrenmal der Gefallenen des Weltkrieges standen ab 9 Uhr vormittags Doppel-Ehrenposten, die von den SA-Stürmen und dem Motortrupp gestellt wurden, bis abends 8 Uhr. Nach Eintritt der Dunkelheit erhellten zwei Fackeln das Ehrenmal. Die Ortsgruppe der NSDAP. hatte die Gedenkfeier und Kranzniederlegung am Ehrenmal in die Abendstunden verlegt, um allen Volksgenossen Gelegenheit zur Teilnahme zu geben. Die Kundgebung verlief beim Schein zahlreicher Fackeln sehr erhebend. Viele Menschen hatten sich am Denkmal eingefunden. Gegen 8 Uhr rückten die Formationen der NSDAP. an, Sturm 35 mit Fackeln, die PO., der Reserve-Strurm, Motortrupp, SS., SA.-Reserve II, Deutsche Arbeitsfront, Hitlerjugend, Jungvolk, BDM., mit Fahnen und Wimpeln mit Trauerflor. Vom Eingang den Weg entlang zum Denkmal bildeten die SA.-Männer mit den Fackeln Spalier, hier hindurch schritten die Vertreter der einzelnen Formationen mit den Kränzen und nahmen vor dem Ehrenmal Aufstellung. Mit ehrenden Worten des Gedenkens für die Gefallenen des Weltkrieges, der Toten vor der Feldherrenhalle und der während der Kampfzeit der nationalsozialistischen Bewegung gefallenen Kämpfer der deutschen Erhebung, legten Ehrenkränze am Ehrenmal nieder: die Ortsgruppe der NSDAP., SA.-Sturm 35/265, SA.-Reserve-Sturm, Motortrupp, SA.-Reserve II, Gemeindeverwaltung Quickborn, NSKOV. Ortsgruppe Quickborn, NS.-Frauenschaft Quickborner Heide und die Ortshandwerkerschaft. Mit dem Lied vom guten Kameraden wurde abmarschiert nach Grabbes Gasthof, um dort eine kurze Gedenkfeier abzuhalten. Der feierlich hergerichtete Saal war gedrängt voll, vor der Bühne hatten die Fahnen Aufstellung genommen. Ein Sprechchor der Quickborner Schule trug zunächst das Gedicht von Heinrich Annacker vor: „Vor der Feldherrenhalle“. Nach einem weiteren Gedicht hielt der Ortsgruppenleiter, Pg. Schäffer, eine kurze Ansprache. Er erinnerte daran, daß die Volksgenossen in allen Ortsgruppen des Deutschen Reiches zusammengekommen sind, um des 9. November 1923 zu gedenken, des Tages, an welchem das Samenkorn gelegt wurde zum Dritten Reich. Gleichzeitig sei jedoch, wenn auch nicht gern des 9. November 1918 zu gedenken, das den Zusammenbruch des deutschen Vaterlandes zur Folge hatte. Pg. Schäffer schilderte nunmehr in großen Zügen die Zustände Ende 1918, als uns das Schicksal das unglückliche Ende des Krieges brachte, bis hin zu dem Tage, dem 9.11.1923, wo vor der Feldherrenhalle in München der Plan deutscher, national gesinnter Männer, unter der Führung Adolf Hitlers zunichte gemacht wurde. Während die Namen der Gefallenen verlesen wurden, erhoben sich die Anwesenden von den Sitzen. Der Redner schloß mit dem Gelöbnis: Wir wollen ihnen nacheifern dadurch, daß wir uns bereit zeigen, auch ferner mit allem für die nationalsozialistsiche Idee einzutreten. Im Anschluß wurden die Mitglieder der HJ. Gerd Andresen und Karl Mohr, die das 18. Lebensjahr vollendeten, durch Handschlag des Ortsgruppenleiters mit einer Mahnung zur Treue in die NSDAP. aufgenommen. Zum Schluß wurden noch einige Gedichte vorgetragen. Mit dreifachem Sieg-Heil auf den Führer und mit dem Gesang des Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes wurde die Gedenkfeier beendet.