Kameradschaftsabend der SA Quickborn

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Pinneberger Tageblatt, 28.12.1933

Der Kameradschaftsabend des Sturmes 7/265 verbunden mit einer Adventsfeier am Freitag in Schmidts Gasthof stand ganz im Zeichen des neuen Deutschlands. An einer vielreihigen Tafel hatte die SA. mit ihren Angehörigen Platz genommen, als Ortsgruppenführer Tietz-Quickborn den Abend eröffente und die Anwesenden, insbesondere die geladenen Gäste, willkommen hieß und Sturmführer Meier-Pinneberg das Dienstjahr mit dreifachen Sieg-Heil auf den Führer Adolf Hitler beschloß; gemeinsam wurde das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied gesungen. Die Mitglieder des BDM. hatten sich bereits auf den Weg gemacht, um den Kaffee zu kredenzen, als Pg. Siegmeier bekannt gab, dass einer unserer größten Seehelden des Weltkrieges als Gast anwesend sei, um teilzunehmen an dem Kameradschaftsabend und um den Abend durch einen Vortrag zu verschönern, der ehemalige Kapitänleutnant und jetzige Korvettenkapitän a.D. Pg. Hersing, der heldenhafte Kommandant des U 21, bekannt durch die Ruhmesfahrt nach den Dardanellen im Jahre 1915. Er kennzeichnete die großen Verdienste dieses Mannes, der vom Kaiser den Pour le Mérite erhielt, auf dessen Vernichtung die Feinde große Belohnungen ausgesetzt hatten. Kapitän Hersing nahm das Wort, nicht zu einem Vortrag wie er erklärte, sondern er wolle lieber etwas erzählen. Und so erzählte er denn in einer fabelhaften Art, in seiner humoristischen Weise die Zuhörer in seinen Bann ziehend, von seinen Erlebnissen. Er begann seine Erzählung mit der Vorkriegszeit, als er im Oktober 1913 das neu in Dienst gestellte U 21 übernahm. Er sprach über die Verwendung der U-Boote nach Ausbruch des Weltkrieges, als die praktische Anwendung noch nicht erprobt war, und über den ersten Erfolg im September 1914 als er vor dem Hafen von Edinbourgh den englischen Kreuzer „Pathfinder“ in den Grund bohrte. Dies war der erste Schuß eines Torpedos, der ein Schiff vernichtet hatte in der ganzen Weltgeschichte. In Erzählung weiterer Erfolge schilderte er die Begleitumstände, die ihn veranlaßten, zu den verbündeten Türken zu fahren, ferner den Weg zur Genehmigung der Fahrt und dann recht ausführlich die Fahrt selbst, die am 25. April 1915 begann. Diese Fahrt wurde zu einer verwegenen, als das Boot vor Erreichung des Ziels erkannt wurde, so daß die feindliche Flotte von dem Anmarsch unterrichtet war und Jagd auf das Boot machte. Genau 4 Wochen dauerte die Fahrt. Die Versenkung von 2 großen Linienschiffen, am 25. Mai „Triumph“ und am 28. Mai „Majestic“, und darauf die Flucht der gesamten feindliochen Seemacht vor dem einzigen deutschen U 21 war der Erfolg der großen Fahrt. Anhaltender Beifall wurde Kapitän Hersing für seine fesselnde Erzählung zuteil. Fleißige Hände, der B.D.M. reichten jetzt den Kaffee, der allen vortrefflich schmeckte, wobei die Taten des anwesenden Seehelden die Unterhalten der einzelnen Gruppen bildete. Die Frankesche Kapelle sorgte in bekannter Art für die Unterhaltung und spielte auch später zum Tanz auf. In der Zwischenzeit traf Sturmbannführer Stahl-Pinneberg ein von einer Feier in Schnelsen, der in kurzen Worten auf den Kameradschaftsgedanken und die deutsche Einigkeit hinwies. Selbst wenn es auch heute noch Menschen gibt, die sich zu sein dünken, um sich mit uns zusammensetzen, wird sich der Gedanke unseres Führers, das Volk zu einer Volksgemeinschaft zusammenzuschließen doch erfüllen. Mit Sieg-Heil auf Führer und Volk schloß er seine Ansprache. Nach wohlgefälliger Aufführung eines kleinen Theaterstückes „Petermann macht Frieden“, darstellend einen Weihnachtsabend im Schützengraben, wurde die offizielle Feier aufgehoben und zum gemütlichen Teil übergegangen. Man kann verraten, dass der Abend in bester Kameradschaft verlaufen ist.