Zeu­gen­aus­sa­ge Olga Ma­sa­n­ek

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Am Abend des 12. Au­gust 1933 wur­de der SPD-Orts­vor­sit­zen­de von Hark­shei­de Ru­dolf Ma­sa­n­ek von SS- und SA-Män­nern im Rah­men ei­ner grö­ße­ren Durch­su­chungs­ak­ti­on in sei­ner Woh­nung in der Tangsted­ter Land­stra­ße auf­ge­sucht, miss­han­delt und ver­haf­tet. Am 17. Sep­tem­ber 1947 sag­te sei­ne Toch­ter Olga Ma­sa­n­ek vor dem Amts­ge­richt Ah­rens­burg hier­über aus:

In der genannten Nacht lag ich zu Bett, ich schlief aber nicht und hörte wie sich eine Menge schwerer Schritte dem Hause näherte. Ich sah durch das Fenster eine grosse Menge SA oder SS Männer auf dem Hofe stehen. Gleich darauf wurde schon das Küchenfenster zertrümmert. Es fiel ein Schuss. Eine Reihe der Männer stieg durch das Fenster ein. Andere sind wohl durch die Tür ins Haus gekommen. Ich weiss das aber nicht genau. Sie schrien nach meinem Vater der als Funktionär der SPD bekannt war. Ich erklärte ihnen, dass sie meinen Vater in Ruhe lassen möchten, weil er schwer krank sei. Daraufhin bekam ich Schläge und Fusstritte. Dann gingen sie zu meinem in der Waschküche befindlichen Vater. Sie beschimpften ihn mit den Ausdrücken ‚Hund‘, ‚Knacken‘ und sonstigen Schimpfwörtern. Dann schlugen sie ihn, sodass er Verletzungen am Kopf davontrug. Als meine Mutter ihnen vorhielt, ob das Mass der Rohheit nicht bald voll sei, beschimpften sie auch sie. Es fiel der Ausdruck ‚Halt das Maul dummes Vieh, totschlagen werden wir den Hund.‘ Wir warfen uns vor unserem Vater, um die Schläge abzufangen. Dabei bekam meine Mutter einen Schlag gegen den Hals.“[1]

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