Diskussion über belasteten Straßennamen in Tornesch

Johannes von Helms war von 1926 bis 1943 Gemeindevorsteher und von 1937 bis 1943 auch Amtsvorsteher bei der Ortspolizeibehörde in Tornesch. 1973 wurde auf mündlichen Antrag eines Gemeindevertreters eine Straße nach ihm benannt. Doch wie geht man heute, 78 Jahre nach der Kapitulation und dem Ende des NS-Regimes mir einer solchen Straßenbenennung um? 
Diese Frage wird am Montag, den 27.02.2023 im Rathaus Tornesch im Ausschuss für Jugend, Sport, Soziales, Kultur und Bildung (Sitzungsbeginn: 19:30 Uhr) diskutiert.

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Stolperstein-Verlegung in Uetersen

Ein bisher wenig beachtetes Thema in der Aufarbeitung der NS-Zeit sind die im Zweiten Weltkrieg in Deutschland verstorbenen Kinder von ausländischen Zwangsarbeiterinnen. Den im damaligen Krankenhaus Uetersen in der Bleekerstraße verstorbenen Neugeborenen Leo Lokot, Christel Matuszak und Zbiegniew Blazejewski und ihren überlebenden polnischen Müttern wird mit Stolpersteinen gedacht.
Auf Initiative der Geschichtswerkstatt des SPD-Ortsvereins Uetersen wird am Sonnabend, den 4. März um 16:00 Uhr in der Bleekerstraße der Kölner Künstler Gunter Demnig die mit Messing beschlagenen Stolpersteine mit einem erläuternden Kopfstein in den Bürgersteig verlegen.

Nach der Verlegung wird zu einem Kaffee und einem Austausch im "Haus Ueterst End" in der Kirchenstr. 7 eingeladen. Anmeldungen hierfür bitte unter erhard-vogt[at]spd-uetersen.de .

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Fehlende Informationen über nach NS-Opfern benannte Straßennamen in Pinneberg

Dieter Borchard und weitere Mitstreiter aus Pinneberg haben sich die Straßennamen in Pinneberg angesehen und eine Initaitive gestartet: Die Bedeutungen der Straßennamen, die nach NS-Opfern benannt wurden, sind als solches nicht zu erkennen. Erst eine zusätzliche Beschilderung kann hier Abhilfe schaffen. Die Bürgermeisterin Frau Steinberg aus Pinneberg erhielt dieses Anschreiben zugesandt.

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Zwei Fotos aus dem Quickborner Himmelmoor

Das Webseiten-Projekt "Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung" bekommt immer wieder einmal Fotos zugesandt von Sammlern, Forschenden oder anderen Geschichtsinteressierten. Vor Kurzem erreichten uns zwei Fotos, die die beiden bis heute bestehenden Siedlerhäuser im Himmelmoor zeigen. Vermutlich stammen sie aus einem Album eines Soldaten des Ersten Weltkrieges und sind jetzt dem Beitrag von Jörg Penning über das Außenstraflager der Justizvollzugsanstalt Rendsburg beigefügt.

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Auch interessant: Großes Interesse junger Menschen an der NS-Geschichte

Vergangene Woche veröffentlichte die 'Stiftung Erinnerung - Verantwortung - Zukunft' den 'Multidimensionierten Erinnerungsmonitor 2023 / Jugendstudie' (MEMO).  Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung befragte hierfür knapp 3.500 Personen im Alter von 16 bis 25 Jahren. Ergebnis der Studie: Junge Menschen interessieren sich für die Zeit des Nationalsozialismus, wollen sich damit auseinandersetzen und sehen viele Bezüge in der Gegenwart.

Die Studie 'MEMO Deutschland – Jugendstudie 2023' kann hier heruntergeladen oder bestellt werden.

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Mitmachen - engagieren - erinnern

Sie interessieren sich für die lokale und regionale Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus und die Erinnerungskultur im Kreis Pinneberg? Dann kommen Sie zu unserem nächsten Treffen:
Dienstag, 21. März 2023, 19 Uhr im Konferenzraum der Beruflichen Schule, An der Berufsschule 1 in Pinneberg.