Dr. med. vet. Ernst Albers – Ortsgruppenleiter der NSDAP 1929 – 1930

Veranstaltungswerbung der NSDAP-Ortsgruppe Quickborn (Pinneberger Tageblatt, 30.10.1930)
Ernst und Julie Albers, ca. Anfang der 1920er Jahre (Sammlung: Erika Opitz)
Tierarzt Ernst Albers, ca. 1950er Jahre (Sammlung: Erika Opitz)
Wohnhaus und Tierarztpraxis von Ernst Albers in der Kieler Straße, ca. Ende der 1920er Jahre (Sammlung: Erika Opitz)
Späteres Wohnhaus der Familie Albers in der Kampstraße, ca. Ende der 1940er Jahre (Sammlung: Erika Opitz)
4. November 1929
Kampstraße, Quickborn

Der Tierarzt Ernst Albers war nach der Gründung der NSDAP-Ortsgruppe Quickborn der erste Ortsgruppenleiter. Sein Beruf als Tierarzt und die damit verbundenen vielfachen Kontakte zur Landbevölkerung prädestinierten ihn als lokalen Führer der NSDAP.

Albers wurde 1891 als Sohn eines Kaufmanns in Tondern geboren. Er hatte vier Geschwister und studierte in Hannover Tiermedizin.[1] Im Jahr 1921 eröffnete er in Quickborn eine Tierarztpraxis[2] in der Kieler Straße, wo er anfangs mit seiner Frau Julie und seinen zwei Töchtern lebte.[3] Am 1. November 1929 wurde Albers mit der Mitglieds-Nr. 166421 in die NSDAP aufgenommen.[4] Als wenige Tage später am 4. November 1929 die Nationalsozialisten eine Ortsgruppe in Quickborn gründeten,wurde Albers „Führer“ der lokalen Partei.[5] Die Funktion als NSDAP-Ortsgruppenleiter gab er Ende 1931 an Richard Hübener ab, da er nach Elmshorn verzog[6] und hier das Amt des Vorsitzenden der Tierärztekammer der Provinz Schleswig-Holstein annahm.[7] Im Oktober 1938 zog Ernst Albers mit seiner Familie nach Berlin. Hier übernahm er eine berufliche Funktion in der Reichstierärztekammer[8] und praktizierte im Berliner Stadtteil Moabit als Tierarzt.[9] Neben seiner Mitgliedschaft in der NSDAP war Albers in der Deutschen Arbeitsfront, der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), dem Nationalsozialistischen Deutschen Ärztebund, der NS-Kriegsopferversorgung, dem NS-Altherrenbund und dem NS-Reichskriegerbund. Als überzeugter Nationalsozialist trat auch er aus der Kirche aus und bezeichnete sich fortan als „gottgläubig“.[10]

Im November 1943 wurde die Familie in Berlin ausgebombt, blieb aber vorerst in der Hauptstadt. Mit dem Heranrücken der Roten Armee siedelten die Albers wieder nach Quickborn über und zog neben Familienangehörigen in der Kampstraße,[11] die zeitweise Räume für die Geschäftsstelle der NSV zur Verfügung stellten. Ernst Albers praktizierte nach dem Krieg noch einige Jahre in Quickborn als Tierarzt und starb hier 1979 mit 88 Jahren.[12]

Veröffentlicht von Jörg Penning am

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